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Foto: Aurubis: Teaserfoto Expertise eine Person im Schutzmantel holt etwas aus dem Schmelzofen mit einer Schaufel

Expertise

Neue Lösungen, neue Märkte

Unser Netzwerk ist Fundament für Innovationen, neue Technologien und Märkte.
Wir nutzen unsere metallurgische Expertise für neue Wege: So gestalten wir Zukunft.

Foto: Aurubis: Mann steht neben einer grünen Plastikkiste im Batterierecycling-Werk in Hamburg
Startpunkt: Pilotanlage für Batterierecycling am Standort Hamburg.

Innovative eigene Verfahren

Schwarze Masse, grünes Potenzial. Vier Wörter, die bei Aurubis für ein Wachstumsfeld der Zukunft stehen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen ist ein wesentliches Element unseres Handelns, wertvolle Metalle im Materialkreislauf zu halten sehen wir als unsere Verantwortung. Das gilt auch für die Elektromobilität. Der Bedarf an Elektrofahrzeug-­Batterien steigt kontinuierlich – und damit der Bedarf an wertvollen Rohstoffen. Hier bringen wir unsere Recyclingexpertise ein: Mit innovativen, von uns selbst entwickelten Verfahren holen wir aus alten Lithium-­Ionen-Batterien das Maximale heraus, damit wieder neue Produkte entstehen können.

Schwarzmasse ist das, was nach dem Zerlegen, Schreddern und Behandeln einer ausgedienten Batterie übrig bleibt. Eine pulverförmige Substanz, in der die wertvollen Elemente der Batterie stecken, darunter Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan. In unserer Pilot­anlage für Batterierecycling am Standort Hamburg ist es uns gelungen, in vergleichsweise kurzer Zeit spezielle, mittlerweile patentierte Technologien zu entwickeln. Innovative Verfahren mit einem außergewöhnlich hohen Wirkungsgrad: Aus der Schwarzmasse gewinnen wir eingebettet in unser Hüttennetzwerk rund 95 % der Batteriemetalle zurück – inklusive des Leichtmetalls Lithium, wirtschaftlich hochbedeutend und auf weltweit wenige Abbauregionen konzentriert. Der nächste Schritt ist die Skalierung der Pilotanlage zu einer Demonstra­tionsanlage mit ersten kommerziellen Aktivitäten am Standort Hamburg.

Ein Erfolg, der auf unserer Kernkompetenz gründet: die einzigartige Metallurgie-­Expertise des Aurubis­-Netzwerks aus dem jahrzehntelangen Gewinnen und Rückgewinnen von Metallen. Kabel und Verbinder, Zellmodule, Batteriemanagementsysteme – Batterien sind komplexe Recyclingmaterialien. Und die besondere Herausforderung beim Batterierecycling liegt in der Heterogenität der Produkte: Die Zusammensetzung von Schwarzmasse ist komplex, in Batteriezellen stecken unterschiedliche chemische Zusammensetzungen und der Aufbau einer Lithium-Ionen­Batterie unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller erheblich.

Foto: Aurubis: Schwarzmasse aus Altbatterien zur Gewinnung von Batteriemetallen in einem Sack
Sieht unspektakulär aus, ist aber wertvoll: Schwarzmasse aus Altbatterien.

Aus der Schwarzmasse werden rund

95%

der Batteriemetalle zurückgewonnen.

Foto: Aurubis: Ken Nagayama, Leiter Geschäftsentwicklung Battery Materials

„Dank unseres metallurgischen Know-hows und ­unserer umfangreichen operativen Erfahrung fing die Prozess­entwicklung nicht bei null an.“

— Ken Nagayama, Leiter Geschäftsentwicklung Battery Materials

Bereit für den Markt

Für Aurubis sind das alles keine neuen Herausforderungen. Für uns ist das Alltag. Zugleich zahlt unsere Kernkompetenz Metallurgie auf den Erfolgsfaktor Schnelligkeit ein. „Dank unseres metallurgischen Know-hows und unserer umfangreichen operativen Erfahrung fing die Prozessentwicklung nicht bei null an“, sagt Ken Nagayama, Leiter Geschäftsentwicklung Battery Materials. „Im Gegenteil. Da Aurubis über ein so hohes Maß an entscheidender Expertise verfügt, war das Tempo beim Entwickeln der Technologien trotz unserer umfangreichen Testarbeit sehr hoch. Das Ergebnis: Wir können genau dann in den Markt gehen, wenn der Markt ausgereifte Lösungen braucht.“

Aurubis besitzt alle Voraussetzungen und Fähigkeiten für ein erfolgreiches Batterierecyclinggeschäft: Technologieführerschaft in Metallurgie, ein integriertes Hüttennetzwerk, bestehende Materialströme für die meisten Nichteisenmetalle. Beim Batterierecycling profitieren wir nicht nur von unserem integrierten Hüttennetzwerk – zugleich stärken wir unser Netzwerk und optimieren das Kerngeschäft. Bestehendes bildet die Basis für Neues, Neues stärkt das Bestehende – auch hier schließen wir Kreisläufe.

Dekarbonisierung unserer Prozesse

Expertise heißt für uns, Dinge in Frage zu stellen, immer wieder unbekannte Wege zu gehen. Auch im Bereich Energie. Der Umstieg auf eine klimaneutrale Produktion – für ein energieintensives Unternehmen ist es eine Herausforderung. Wir gehen sie an. Um das Dekarbonisieren unserer Prozesse voranzutreiben, testen wir neue, emissionsarme Energieträger und entwickeln unsere Anlagen fortlaufend weiter.

Als eine der ersten Kupferhütten weltweit kann unser Hamburger Werk künftig Wasserstoff anstelle von Erdgas in Anodenöfen einsetzen. Eine Technologie mit einem CO2-Einsparpotenzial von mehreren Tausend Tonnen. Neben dem Klimaeffekt zahlt der Austausch des Ofenbereichs auch auf die Effizienz unserer Prozesse ein: Die neuen Anlagen können größere Mengen komplexer Metallkonzentrate und Recyclingmaterialien verarbeiten – und mehr Metalle noch effizienter ausbringen.

Dass sich Wasserstoff in der Produktion erfolgreich einsetzen lässt, haben wir bereits bewiesen: In einem Pilotprojekt im Werk Hamburg gelang es uns, Kupfer­anoden mit Wasserstoff (H2) anstelle von Erdgas herzustellen – es war 2021 die Premiere für den Einsatz von Wasserstoff im industriellen Maßstab. Noch gibt es zwar nicht ausreichend grünen Wasserstoff, um den enormen Bedarf der deutschen Industrie zu wettbewerbsfähigen Preisen zu decken. Dennoch forschen und entwickeln wir intensiv für unsere „H2-Readiness“. Aurubis ist startklar, sobald der Energiemarkt soweit ist.

Icon: Aurubis: Grauer Wasserstoff

Grauer Wasserstoff

Mithilfe fossiler Energieträger gewonnen. Dabei entsteht CO₂.

Icon: Aurubis: Blauer Wasserstoff

Blauer Wasserstoff

Mithilfe fossiler Energieträger gewonnen, aber das CO₂ wird abgefangen, ­gelagert (CCS = Carbon Capture and Storage) oder als Rohstoff weiterverarbeitet.

Icon: Aurubis: Grüner Wasserstoff

Grüner Wasserstoff

Ausschließlich mit erneuerbaren Energien produziert, also ohne CO₂-Emissionen.

Technologieoffenheit und Investments in Innovationen – für uns eine der zentralen Antworten auf den steigenden Rohstoffbedarf durch die grüne Transformation. Unsere hochmoderne Recyclingtechnologie verbessern wir daher kontinuierlich weiter. Jüngstes Beispiel dafür ist eine neue Pilotanlage zum noch effizienteren Wiedergewinnen zentraler Energiewende- und Infrastrukturmetalle am Standort Lünen, unser klassisches Recyclingwerk. Computer und andere Elektroschrotte, die dort verarbeitet werden, sind zunehmend vielschichtiger aufgebaut – und enthalten immer mehr Kunststoffe. Für effizientes, nachhaltiges Recycling ist das ein Problem: Kunststoffe und Metalle lassen sich nicht immer wirtschaftlich voneinander trennen. Für den Einsatz in unseren Öfen ist der Heizwert von Kunststoff jedoch zu hoch, vor allem aber fällt beim Verbrennen CO2 an. In Summe führt der hohe Kunststoffanteil zu einer Limitierung unserer Produktionskapazität.

Mit einer neuen Pilotanlage wollen wir dieses Problem in Lösungen verwandeln: Die sogenannte Ultra-High-Temperature-Hydrolysis-Technologie (UHTH) spaltet aus den Kunststoffen ein als Brennstoff nutzbares Gas ab. Zugleich fällt fester Kohlenstoff an, der Potenzial für neue Produkte bietet – und somit zum Schließen von Materialkreisläufen. Und nicht zuletzt: Im Idealfall lassen sich in Lünen mehr Recyclingmaterialien effizient verarbeiten – und damit im Hüttennetzwerk mehr neue Rohstoffe gewinnen.

Zur Expertise gehört für uns auch: offen sein für Know-how aus anderen Bereichen. In der Branche der Metallgewinnung sind wir der erste Anwender der innovativen UHTH-Technologie. „Das Investment in eine branchenfremde Technologie ist ein weiterer Beleg für unsere Vorreiterrolle bei effizienter und nachhaltiger industrieller Produktion“, sagt Verena von Weiss, Werkleiterin Aurubis Lünen. „Die neue Pilotanlage ist nicht nur eine Chance, die Umweltbilanz des Standorts weiter zu verbessern und unsere Prozesse noch stärker zu dekarbonisieren. Sie zeugt auch von unserem Selbstverständnis als Innovationstreiber.“ Stets über den Tellerrand gucken, sich auf Unbekanntes einlassen – bei Aurubis ein wichtiger Baustein.

Foto: Aurubis: Neue Anlage im Werk Lünen
Pilotanlage in Lünen: Vorreiterrolle für neue Technologie.
Foto: Aurubis: Verena von Weiss, Werkleiterin Aurubis Lünen

„Das Investment in eine branchenfremde Technologie ist ein weiterer Beleg für unsere Vorreiterrolle bei effizienter und nachhaltiger industrieller Produktion.“

— Verena von Weiss, Werkleiterin Aurubis Lünen
Foto: Aurubis: Gruppenfoto mit Auszubildenden aus dem Werk Lünen
Deine Zukunft startet hier: Begrüssung der neuen Auszubildenden bei Aurubis Lünen.

Wir bilden aus: unsere Experten der Zukunft

Die Ausbildung eigener Experten ist Teil unserer Unternehmensstrategie. Wir überzeugen auch in Zeiten des Fachkräftemangels mit einem attraktiven Angebot: Im September 2023 haben an unserem Standort in Hamburg 78 junge Menschen ihre Ausbildung in 13 Berufen und dualen Studiengängen begonnen, am Standort Lünen werden in diesem Jahr 14 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sieben Fachgebieten ausgebildet. Wir sind stolz darauf, dass sich über die vergangenen zehn Jahre hinweg über 85 % der Absolventinnen und Absolventen (in Hamburg) dazu entschieden haben, bei uns weiterzuarbeiten. Wir fördern zudem den fachlichen Austausch durch die Etablierung von Netzwerken – wie unser internationales Netzwerk für Studenten, Werkstudenten und Hochschulpraktikanten – und geben zudem auch Jugendlichen mit Startschwierigkeiten im Leben Einstiegsmöglichkeiten für eine Berufsausbildung in unserer Industrie.

Foto: Aurubis: EIne Frau sitzt am Schreibtisch, hat einen Laptop vor sich und schreibt etwas in einem Notizbuch
Lebenslanges Lernen: Grundlage jeder Karriere.

Wir bilden weiter: Qualifikation unserer Mitarbeiter

Lebenslanges Lernen – bei Aurubis mehr als ein Schlagwort. Unsere Learning Academy bietet allen Kolleginnen und Kollegen im ganzen Konzern eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten und Informationen: umfangreiche Schulungen zu Basisthemen unseres Unternehmens wie „Die Kupferstory“ oder unsere Strategie sowie Methodentrainings und Lerneinheiten zu spezielleren Themen wie beispielsweise Projektkommunikation oder Zeitmanagement. Jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter stehen darüber hinaus 18 Stunden Weiterbildung pro Jahr zur Verfügung.

Wir fördern Vielfalt: Basis für gute Teamarbeit

Eine vielfältige Belegschaft ist die Basis guter Teamarbeit. Deshalb fördern wir einen respektvollen Umgang und faires Miteinander im Unternehmen. Unsere Haltung haben wir in unserem Verhaltenskodex sowie dem Aurubis-Menschenrechts- und Aurubis-­Vielfaltsbekenntnis festgehalten. Wir verstehen Vielfalt als Chance, unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen, kulturelle Hintergründe, Internationalität, individuelle Kompetenzen und eine gemischte demografische Zusammensetzung zur Förderung unseres Unternehmenserfolges zu nutzen.

Foto: Aurubis: Mitarbeiterfoto in Logoform von Aurubis
Vielfalt im Unternehmen: fördert den Unternehmenserfolg.
Foto: Aurubis: Experten zur Kreislaufwirtschaft tauschen sich aus, an einem Tisch sitzend
Expertenwissen: Innovationskraft für die Kreislaufwirtschaft.

Wir arbeiten zusammen: fachübergreifendes Wissen nutzen

Um unsere Ziele zu erreichen, verbessern wir uns jeden Tag. Wir nutzen hierfür das interdisziplinäre Experten­wissen und kommen damit zum besten Gesamtergebnis für Aurubis – und für die Umwelt. Dies zeigt beispielsweise auch ein Projekt in der Rohhütte Werk Nord (RWN) an unserem Standort in Hamburg. Ein Expertenteam mit Kollegen aus dem Betrieb, Umweltschutz, Controlling und der Produktionsplanung arbeitet seit diesem Jahr an einem neuen Prozess für den Elektroofen: das bisherig verwendete Einsatzmaterial Kalkstein soll durch eine günstigere CO2-freie Konverterschlacke ersetzt werden. Das spart Kosten, steigert die Effizienz und senkt die CO2-Emissionen. Dies zeigt, wie wir durch unser internes Fachwissen die Innovationskraft im Unternehmen nutzen, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern.