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Foto: Aurubis: Teaser zu Unser Hüttennetzwerk im Überblick, Schmelzofen

Unser Hüttennetzwerk
im Überblick

Maximale Metallgewinnung

Mit unserem integrierten Hüttennetzwerk produzieren wir unterschiedliche Metalle mit höchster Qualität – und das auf effiziente und nachhaltige Weise. Unsere Metallverarbeitung besteht aus drei wesentlichen Vearbeitungsschritten in der Wertschöpfungskette: 

1 Input
Input
  • Kupferhaltige Konzentrate
  • Edelmetall-/Nickelhaltige Konzentrate
  • Metallschrotte
  • Legierungsschrotte
  • Elektronikschrotte
  • Industrierückstände
  • Schlämme und Stäube
2
Raffinieren
  • Kupfer- und Kupfernickel-Elektrolyse
3
Multimetall
  • Kupferweiterverarbeitung
  • Edelmetallraffination
  • Verarbeitung Zwischenprodukte
  • Verarbeitung weiterer unedler Metalle
4 Output
Output
  • Antimon
  • Bismut
  • Blei
  • Eisensilikat
  • Gold
  • Kupfer
  • Nickel
  • Platinmetalle
  • Selen
  • Silber
  • Tellurmetall
  • Zinn
  • Zink
  • Schwefelsäure

Schmelzen

An unseren Hüttenstandorten verarbeiten wir kupfer-und edelmetallhaltige Konzentrate sowie verschiedenste Formen von organischen und anorganischen Recyclingrohstoffen. Hieraus ensteht ein erstes Zwischenprodukt, die Kupferanode mit unterschiedlicher Metallzusammensetzung, als Basis für die weiteren Prozesschritte.


Raffinieren

In den Elektrolysen des Konzerns veredeln wir die Anoden zu hochreinen Kupferkathoden – entsprechend ihrer Zusammensetzung. Hierbei trennen sich Industrie-und Edelmetalle und eine Vielzahl weiterer Metalle ab. Metalle wie Nickel, Blei, Zinn, Gold und Silber sammeln sich in dieser Verarbeitungsstufe in Zwischenprodukten wie Anodenschlämmen und Elektrolyten, die als Ausgangsmaterial für die Multimetallgewinnung dienen. 


Multimetall

In diesem Schritt nutzen wir zusätzliche, zugekaufte metallhaltige Zwischenprodukte, um unsere Ausgangsmaterialien zu vermarktbaren Metallen und Produkten weiterzuverarbeiten. Unsere metallurgische Kompetenz ermöglicht es uns, aus Rohstoffen eine Vielzahl an Metallen effizient und verantwortungsvoll auszubringen. Sie sind die Basis für die grüne Transformation, Zukunftstechnologien wie Elektromobilität und viele industrielle Anwendungen.

Foto: Aurubis: Eine Collage in Dreiecksform mit Bildern zu Metallen und Schrotten

In der Vielfalt liegt die Stärke

Kollaboration und Erfahrungsaustausch, Synergien und Innovationen – die zentralen Elemente der modernen Arbeitswelt sind für Aurubis nichts Neues. Im Gegenteil. Wir leben sie schon immer. Denn unsere zentrale Stärke liegt in unserer einzigartigen Struktur: ein globales integriertes Netzwerk aus Kupferhütten, Recyclingstandorten und hoch spezialisierten Metallverarbeitungsanlagen.

Ein Netzwerk, in das weltweit mehr als 7.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Wissen und ihre Expertise einbringen. Dank der besonderen Struktur und des enormen Know-hows können wir die vielfältigsten Materialien effizient und gewinnbringend verarbeiten – vom Kupferkonzentrat über komplexe Recyclingmaterialien bis hin zu unseren eigenen Produktionsrückständen und denen unserer Kunden.

Basis des Erfolgs

Aus all diesen Materialien stellen wir Metalle her, die sich direkt in neuen Produkten verwenden lassen: Solar-Panele, Wind­räder, Elektrofahrzeuge, Energiespeicher, Stromleitungen, Datennetze. Metalle von Aurubis stecken in nahezu allem, was das Leben von heute und morgen nachhaltig und digital macht. Unsere Metalle sind die Basis für eine innovative, klimaschonende Welt. Und unser starkes Hüttennetzwerk ist die Basis unseres Erfolgs, worauf wir uns nicht ausruhen werden. Mit gezielten, langfristig angelegten Wachstumsprojekten optimieren und vergrößern wir unser Netzwerk kontinuierlich. Mit einem klaren Ziel: Unsere starke Position als einer der weltweit effizientesten und nachhaltigsten Multimetall-Produzenten zu festigen und kontinuierlich auszubauen.

 

Spezifische Stärken

Sechs Kupferhüttenstandorte gehören zu Aurubis: ­Hamburg und Lünen in Deutschland, Pirdop in Bulgarien, Olen und Beerse in Belgien, Berango in Spanien. Alle Hütten verarbeiten kupferhaltige Rohstoffe zu Kupferkathoden von höchster Reinheit. Identisch sind die Standorte jedoch nicht – jeder arbeitet mit individuellen Prozessen und verfügt über spezifische Stärken. Pirdop ist eine reine Primärhütte und verarbeitet im größten Schmelzofen von Aurubis das meiste Kupferkonzentrat der Gruppe; das Werk Hamburg setzt neben Konzentraten auch Recyclingmaterialien ein. Lünen hingegen ist rein auf Recycling spezialisiert und setzt dabei die unterschiedlichsten Materialien ein – inklusive der Zwischenprodukte anderer Standorte. Genau wie Olen. Das Werk hat den Anteil an Recyclingmaterialien in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht und kann sehr flexibel auch für andere Aurubis-Werke passende Anoden gießen. Das Werk Berango verarbeitet weniger hochwertige Recyclingmaterialien und speist in die eigene Produktion ein, was andere Aurubis-Werke nicht verwenden können, darunter metallhaltige Schlacken. Beerse ergänzt das Netzwerk mit gleich mehreren Spezialanlagen, darunter eine Vakuum-Technik zum Gewinnen von Zinn und Blei aus allen Arten von Recyclingmaterial. Für Aurubis eine perfekte Kombination, denn Blei ist eine wichtige Komponente in der Kupferproduktion.

Foto: Aurubis: Christian Plitzko, Supply Chain Management, Group Metallurgy

3 Fragen an
Christian Plitzko

Supply Chain ­Management, Group Metallurgy

Was macht das Aurubis-Netzwerk besonders?
Christian Plitzko Nur wenige Metallunternehmen weltweit haben eine Wertschöpfungstiefe wie wir, vom Rohstoff zum Kupferprodukt, und dazu auch eine Wertschöpfungsbreite wie wir: Neben Kupfer bringen wir noch 20 weitere Elemente aus! Viele verschiedene, komplexe Rohstoffe im Mix verarbeiten zu können und daraus wiederum so zahlreiche Metalle gewinnen und ausbringen zu können – das ist unsere große Stärke.

Wie profitieren die einzelnen Standorte vom Netzwerk?
Jeder Standort hat bestimmte Stärken und Besonderheiten, aber nicht jeder Standort muss sich um alles kümmern, sondern nutzt seine jeweilige Expertise für die höchste Metallausbeute oder -rückgewinnung. Hierzu zählt auch, dass Zwischenprodukte wie Anodenschlamm im Netzwerk weitergegeben werden, um von dem Werk mit der höchsten Effizienz verarbeitet zu werden.

Wie sieht die Zukunft aus?
Wir wollen mithilfe des zunehmenden Recyclings den steigenden Metallbedarf möglichst nachhaltig abdecken. Dazu müssen wir unsere Verfahren immer wieder auf die sich verändernden Rohstoffe hin optimieren. Zusätzlich werden wir die Elektrifizierung unserer Prozesse vorantreiben und alternative Energieträger nutzen. All dies wird dazu beitragen, dass Aurubis CO2-neutral Metalle produzieren wird.

Foto: Aurubis: Eine Collage in Dreiecksform mit Bildern zu Metallen und Schrotten

In unserem Hüttennetzwerk verarbeiten wir unterschiedlichste Multimetall­-Recyclingmaterialien, finden auch für metallurgische Herausforderungen eine Lösung und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Alles nutzen

Ihren Anodenschlamm, ein wertvolles Abfallprodukt der Kupferherstellung, liefern alle Hütten des Netzwerks nach Hamburg. Dort werden die im Schlamm enthaltenen Metalle und Edelmetalle gewonnen, letztere verarbeitet die Edelhütte u. a. zu Silber und Gold. Ebenfalls in Hamburg angesiedelt: das Verarbeiten unverkäuflicher Zwischenprodukte der Standorte zu Produkten, die wiederum in den eigenen Herstellungsprozess gehen oder zu neuen Produkten verkauft werden. Schwefelsäure, ein Nebenprodukt des Verarbeitens von Kupferkonzentrat und zentral für die Düngemittel- und chemische Industrie, stellen unsere Werke in Hamburg und Pirdop her. Selbst für das im Konzentrat enthaltene Halbmetall Selen gibt es mit der Aurubis-Tochter RETORTE eine Anlage im Netzwerk, die aus dem Abfallstoff hochwertige Produkte für unterschiedlichste Anwendungen herstellt. Unser Hauptprodukt hingegen, die Kupferkathode, verarbeiten gleich sieben Aurubis-Standorte zu Produkten wie Gießwalzdraht, Stranggussformaten und Flachwalzprodukten.

Im GJ 2022/23 ausgebrachte Metalle

~920 t Silber

~7.850 t Zinn

~50 t Selen

Foto: Aurubis: Dirk Vandenberghe, Managing Director Olen, Berse und Berango

3 Fragen an
Dirk Vandenberghe

Managing Director Olen, Beerse, und Berango

Was kennzeichnet das Aurubis-Netzwerk?
Dirk Vandenberghe Eine Stärke ist seine Anpassungsfähigkeit. Das Netzwerk wurde in den letzten Jahrzehnten mit jedem Wachstumsschritt des Unternehmens gezielt angepasst. Und mit jedem strategischen Projekt führen wir im Hüttennetzwerk noch lose Enden weiter zusammen. Wir integrieren spezifische Stärken und Technologien gezielt, um uns noch breiter aufzustellen. Das bringt uns voran!

Wie hat sich das Netzwerk gewandelt?
Seit der Integration der Standorte Beerse und Berango, die ich nun gemeinsam mit Olen verantworte, können wir das gesamte am Markt verfügbare Recyclingmaterial-Portfolio abdecken – von high grade bis low grade. Und diese Standorte haben eine weitere, sehr wichtige Fähigkeit in das Netzwerk eingebracht: die Raffination von reinem Zinn. Die Stoffströme im Konzern wurden dann konsequent optimiert, sodass eine maximale Zinn-Produktion erzielt wird.

Wie sieht die Zukunft aus?
Wir werden das Netzwerk weiter gezielt ausbauen und verbessern und unsere Kapazitäten für bestimmte Metalle erweitern – wie beispielweise die Nickelkapazität mit dem Projekt BOB in Olen. Zudem können wir bisher verkaufte Zwischenprodukte durch Projekte wie ASPA in Beerse im Konzern künftig intern selbst verarbeiten. So erhöhen wir die Wertschöpfung für Aurubis als Ganzes – und bleiben doch eigenständig.

Echte Innovationen

Nicht einer macht alles, sondern individuelle Standorte arbeiten mit spezifischen Kompetenzen – in Summe aber greift alles ineinander. Das Ergebnis: ein Maximum an Synergien und Effizienz. Mit diesem Ansatz lassen sich Wertstoffkreisläufe schließen und aus den unterschiedlichsten Rohstoffen eine Vielzahl neuer Materialien wiedergewinnen. Dazu kommt: Das Netzwerk-Modell sorgt für stets sichere Materialflüsse. Sowohl bei den Rohstoffen als auch bei den Endprodukten helfen die Standorte einander in besonderen Situationen aus, damit nirgendwo ein Engpass entsteht. Und auch auf unsere Innovationsstärke zahlt das Miteinander der Unterschiedlichen ein: Treffen vielfältige Perspektiven und andere Expertisen aufeinander, entstehen neue Ideen und echte Innovationen.

In der großen Vielfalt liegt die einzigartige Stärke von Aurubis. Eine Stärke, die wir mit unseren Investitionsprojekten und unserem klaren Kurs auf klimaneutrale Produktion weiter ausbauen werden. Gemeinsam verantwortungsvoll mehr Metalle erzeugen, damit das Leben auf dieser Welt immer nachhaltiger wird. Diese Mission verbindet uns alle.