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Foto: Aurubis: Zusammengepresster Metallschrott liegt im Hof eines Aurubis-Werks

Mehr Metall

Mehr Metalle für eine nachhaltige Welt

Mit Großinvestitionen in den USA und in Europa fördern wir den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft.

Foto: Aurubis: Kupfer, weitere Metalle und Microchips als Recyclingmaterial
Einsatz unterschiedlicher Recyclingmaterialien: Schreddermaterialien, Kupferdraht und Leiterplatten (PCB).

Verarbeitete Jahresmenge Recyclingmaterial bei Aurubis Richmond ab 2026

180.000t

Kreislaufwirtschaft 

Wachstum bedeutet für Aurubis vor allem: mehr Metalle herstellen. Mehr Metalle für die grüne und digitale Zukunft. Mehr Metalle für eine nachhaltige Welt. Recycling und die Circular Economy spielen dabei eine zentrale Rolle – als eine Antwort auf den steigenden Rohstoffbedarf der Zukunft. Denn Metalle bilden den Kern der Kreislaufwirtschaft. Unser Hauptprodukt Kupfer etwa lässt sich unendlich oft wiederaufbereiten, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Vorhandene Ressourcen vor Ort nutzen, das spart zudem große Mengen Energie und Treibhausgasemissionen.

Schon heute verarbeiten wir mehr als eine Million Tonnen komplexer Recyclingmaterialien. Im Recyclingbereich wollen wir weiter wachsen. Als einer der weltweit größten Kupferrecycler nutzen wir unsere umfassende Expertise, um unsere Kapazitäten und unsere Effizienz im Wiederverwerten von Metallen noch weiter auszubauen. Das Ziel der Strategie lautet: Aurubis bietet der gesamten Wertschöpfungskette echte Lösungen für die Kreislaufwirtschaft.

Wertvolle Rohstoffe

Eines der zentralen Projekte dabei: Aurubis Richmond. Mit dem Bau der ersten auf Multimetall-Recycling spezialisierten Recyclinghütte in den USA erschließen wir einen höchst attraktiven neuen Markt mit einem jährlichen Volumen an Recyclingmaterial von mehr als 6 Mio. t. Bisher wurde der Großteil des US-Elektroschrotts exportiert, deponiert oder nicht gesammelt, wertvolle kritische und strategische Rohstoffe gingen der lokalen Industrie verloren. Durch das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit in den USA und angesichts sinkender Exportraten steigt das Angebot an komplexen Recyclingmaterialien. In unserer neuen Anlage im Bundesstaat Georgia können wir jährlich 180.000 t Recyclingmaterialen wie E-Schrotte zu neuen Rohstoffen aufbereiten. Der Kern der Prozesse ist ein hochmodernes Verfahren zum Verarbeiten komplexer Recyclingmaterialien, um daraus in weiteren Schritten Kupfer, Nickel, Zinn, Zink, Edelmetalle und Metalle der Platingruppe zurückzugewinnen.

Aurubis Richmond ist Pionierarbeit – wir leisten damit einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und Lieferkettensicherheit in der US-amerikanischen Wirtschaft. „Unsere Ambition ist es, in den USA künftig auch weitere Investitionen in die Wertschöpfungskette durchzuführen“, sagt David Schultheis, Managing Director Aurubis Richmond. „Damit profitieren unsere Standorte in Europa ebenfalls vom Output des neuen Werks: Künftig fallen noch mehr Neben- und Zwischenprodukte der Kupferherstellung zum spezifischen Weiterverarbeiten sowie zum Veredeln an. In Summe bedeutet das Werk in Georgia ein Ergänzen und Erweitern unseres integrierten internationalen Hüttennetzwerks um einen attraktiven neuen Standort – und das Diversifizieren unseres Geschäfts- und Projektportfolios über Europa hinaus.“

Unser Ziel für die USA heißt: Aurubis entwickelt sich zum größten vollintegrierten Recyclingkupfer-Produzenten in Nordamerika. Dabei werden wir unsere Kapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette Schritt für Schritt ausbauen. Aurubis Richmond bildet dafür die Basis. Und das nicht nur zeitlich gesehen. Denn die Besonderheit des Projekts liegt in seinem Baukonzept: Aurubis Richmond ist das erste Werk, das wir nach einem modularen Prinzip umsetzen. Mit dem von uns entwickelten Modular Recycling System lassen sich weitere Anlagen und Komponenten passgenau zum zukünftigen Bedarf des neuen Marktes ergänzen. Ein innovatives Konzept, das in einem stark wachsenden Segment hohe Planbarkeit plus maximale Flexibilität bietet. Aber auch in etablierten Märkten wollen wir das Modular-System künftig einsetzen: als Modell für weitere Wachstumsprojekte an anderen Aurubis-Standorten.

Foto: Aurubis: David Schultheis, Managing Director Aurubis Richmond

„In Summe bedeutet das Werk in Georgia ein Ergänzen und Erweitern unseres integrierten internationalen Hüttennetzwerks um einen attraktiven neuen Standort – und das Diversifizieren unseres Geschäfts- und Projektportfolios über Europa hinaus.“

— David Schultheis, Managing Director Aurubis Richmond
Foto: Aurubis: Kupfer-Blei-Rohstoffe, welche steinartig aussiehen

Alle Stoffe nutzen

Mehr Metall, das bedeutet vor allem auch: Wir machen unsere Materialflüsse und Verarbeitungsprozesse noch besser. Mit unserem metallurgischen Know-how drehen wir das Rad immer wieder ein Stück weiter, um Ressourcen umfassend und wertschöpfend zu nutzen. Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gehen für uns Hand in Hand. Wir wollen aus allen Einsatzmaterialien vermarktbare Produkte erzeugen, wir wollen auch Zwischen- und Nebenprodukte gewinnbringend nutzen, wir wollen Reststoffe und Abfälle vermeiden.

Wie das funktionieren kann, das ist ab 2025 als Complex Recycling Hamburg (CRH) am Aurubis-Stammsitz zu sehen. Kern des Projekts ist eine technisch außergewöhnliche Anlage, mit der wir unsere Kapazitäten für das Gewinnen von Metallen aus Zwischenprodukten der Kupferherstellung entscheidend stärken. Eines dieser Zwischenprodukte ist Kupferbleistein, er besteht aus Kupfer, Blei, Schwefel und Edelmetallen. Bisher ging der Stoff in den Verkauf an Fremdfirmen, denn mit den klassischen Anlagen der Metallindustrie lässt sich das komplexe Material nicht komplett verarbeiten.

Foto: Aurubis: Jürgen Jestrabek, Projektleiter Complex Recycling Hamburg

„Kein anderes unserer Wachstumsprojekte optimiert so viele Wertstoffströme und ist so stark in unser Hüttennetzwerk integriert wie CRH.“

— Jürgen Jestrabek, Projektleiter Complex Recycling Hamburg
Grafik: Aurubis: Darstellung als Dreieck zu Complex Recycling Hamburg bestehend aus Kupferhütten, Sekundärkupferhütten und Bleihütten
CRH nutzt unsere einzigartigen Stärken und schafft Möglichkeiten für die komplexe Verarbeitung von Kupfer (Cu), Blei (Pb) und Schwefel (S).

Einsatz von externen Materialien bei CRH

~32.000 t p.a.

 

Produktionsstart

2. Jahreshälfte 2025

Mit CRH hingegen können wir Kupferbleistein künftig selbst verarbeiten – und daraus wertvolle neue Rohstoffe gewinnen: Blisterkupfer, Schwefeldioxid und Bleioxid. Das Blisterkupfer speisen wir in die Produktion unserer Kupferkathoden ein; das Schwefeldioxid verarbeiten wir in unserer Schwefelsäureanlage zu verkaufbarer Schwe­felsäure; das Bleioxid nutzen wir in unseren Produktionsprozessen, Blei ist ein Trägermaterial vieler Edelmetalle und ein Schlüsselfaktor für das Gewinnen und Recyceln wertvoller Rohstoffe.

Alles nutzen, aus allem das Beste machen – die metallurgische Expertise von Aurubis macht diesen nachhaltigen Ansatz möglich. „Das Außergewöhnliche an Complex Recycling Hamburg ist: Die Technologie vereint das Trennen und Weiterverarbeiten wertvoller Rohstoffe in einer Anlage“, erklärt Projektleiter Jürgen Jestrabek. „CRH bedeutet Kreislaufwirtschaft auf neuem Niveau: Wir erschaffen ein Ökosystem, das den Zero Waste-Ansatz sogar in den eigenen Prozessen des Unternehmens realisiert. Künftig können wir alle Zwischenprodukte selbst verarbeiten, nichts bleibt mehr ungenutzt. Mit CRH stärken wir unser Kerngeschäft in einer besonderen Intensität. Kein anderes unserer Wachstumsprojekte optimiert so viele Wertstoffströme und ist so stark in unser Hüttennetzwerk integriert wie CRH.“

Zugleich steigt die Effizienz der Prozesse: Die neue Technologie macht Zwischenschritte beim Trennen und Weiterverarbeiten überflüssig, alles geht direkt in eine Anlage. Das bedeutet: kürzere Verarbeitungszeiten – und zugleich höhere Kapazitäten. Mit dem Erweitern des Portfolios kann Aurubis nicht mehr nur eigene Zwischenprodukte gewinnbringend nutzen. Sogar Material von anderen Unternehmen lässt sich mit CRH künftig verarbeiten. Die Wettbewerbschancen für CRH stehen gut: Aurubis ist nicht nur einer der wenigen Metallhersteller weltweit mit einer entsprechenden Technologie, auch der enorm wachsende Bedarf an Industriemetallen garantiert dem Projekt eine solide Wachstumsbasis.

Foto: Aurubis: Das Werk in Pirdop Bulgarien von oben
Elektrolyse Pirdop: Ausbau für mehr Output.

Drei Vorteile auf einmal: Elektrolyse-Ausbau in Pirdop

Ein größeres Angebot für einen stark wachsenden Markt, schlankere Abläufe innerhalb des Konzerns, eine bessere Umweltbilanz – unser Investitionsprojekt Elektrolyse Pirdop hakt gleich drei wichtige Punkte ab. Die Elektrolyse ist in der Kupferproduktion der finale Veredelungsschritt. Mit der Expansion der Anlage am Standort in Bulgarien stärken wir vor allem unser Kerngeschäft: Der Kupferkathoden-Output in Pirdop steigt somit auf 340.000 t pro Jahr.

Mehr raffiniertes Kupfer aus europäischer Produktion trägt nicht nur dazu bei, den boomenden Bedarf der heimischen Industrie zu decken. Zugleich zahlt die regionale Produktion auf das Ziel der Europäischen Union ein, ihre Abhängigkeit bei wichtigen Rohstoffen zu verringern. Und nicht zuletzt: Metalle „made in Europe“ sind nach höchsten Umweltstandards hergestellt. Zugleich schrumpft unser eigener Umweltfußabdruck: Künftig können wir alle lokal produzierten Kupferanoden direkt in Pirdop weiterverarbeiten, statt sie wie bisher auch an andere Aurubis-Standorte zu transportieren. Das optimiert die Materialflüsse im Konzern, reduziert Logistikkosten – und verringert unseren CO2-Fußabdruck.

Foto: Aurubis: Rendering von der Anlage in Belgien zum Projekt Bleed Treatment Olen Beerse
BOB: neue Anlage, mehr Effizienz.

Alle Potenziale voll ausschöpfen: BOB und ASPA in Belgien

Potenziale für neue Rohstoffe stecken überall. Unser Werk im belgischen Olen gewinnt künftig aus dem Elektrolyt in der Metallproduktion wichtige neue Ressourcen. Möglich macht es BOB: Bleed Treatment Olen Beerse, eine hochmoderne neue Anlage, die aus dem Elektrolyt, das bei der Metallproduktion in Olen und Beerse (beide Belgien) anfällt, wertvolle Rohstoffe wie Nickel und Kupfer gewinnt. Mit BOB übernimmt Aurubis einen weiteren Teil der Wertschöpfungskette für Multimetalle und optimiert den konzernweiten Materialfluss. Ein weiteres Plus: Die neue Anlage macht die Produktion schneller und effizienter. Vor allem aber zahlt BOB auf unsere Nachhaltigkeitsziele ein: Wir erhalten wertvolle Metalle und stärken den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

Foto: Aurubis: Rendering von der Anlage in Belgien zum Projekt Advanced Sludge Processing Aurubis
ASPA: Kreisläufe schließen, Transporte vermeiden.

Auch am Standort Beerse schöpfen wir das Rohstoff-Potenzial bald noch intensiver aus: Mit einem von uns selbst entwickelten Verfahren verbessern wir das Aufbereiten des Anodenschlamms um entscheidende Schritte: In dem Zwischenprodukt der Kupferherstellung stecken Edelmetalle wie Gold und Silber, aber auch Zinn. Mit unserem neuen hydrometallurgischen Verfahren Advanced Sludge Processing by Aurubis (ASPA) lassen sich die Rohstoffe in noch kürzerer Zeit aus dem Anodenschlamm gewinnen. Die neue Anlage hebt das Metallrecycling auf die nächste Stufe: Sie ermöglicht das Rückgewinnen möglichst vieler Komponenten in kürzester Zeit und auf effizienteste Weise – direkt vor Ort im Werk. Ein weiterer wichtiger Beitrag, um Abfallkreisläufe zu schließen und Transporte zu vermeiden – für uns zentrale Elemente zum Aufbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.