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Foto: Aurubis: Zwei Männer in Arbeitskleidung und mit Helmen reparieren etwas in einer Aurubis-Werkstatt

Optimierung

Besser, nachhaltiger, effizienter. Unser Fokus: Optimierung

Bereits heute produziert Aurubis viele seiner Metalle mit weniger als der Hälfte der CO2-Emissionen im Vergleich zu globalen Wettbewerbern. Doch Ausruhen ist für uns keine Option. Wir wollen weiter besser werden, um deutlich vor 2050 klimaneutral zu produzieren. Dazu investieren wir nicht nur in die Recycling-Wachstumsmärkte der Zukunft, sondern auch in die Energieeffizienz, Dekarbonisierung und Instandhaltung unserer Anlagen, die Entwicklung moderner Technologien und den Einsatz von Digitalisierung und Automation in den Betrieben.

Mit einer Vielzahl von Maßnahmen und Projekten arbeiten wir an den Standorten unseres Hüttennetzwerks kontinuierlich daran, in allen Aspekten der Nachhaltigkeit besser zu werden. Dies belegt auch das CSR-Ranking (Corporate Social Responsibility) durch die Ratingagentur EcoVadis: Auch 2023 gehören wir weltweit zu dem besten 1 % der Unternehmen in der Nichteisenmetallindustrie. Aurubis konnte sich um fünf Punkte verbessern, insbesondere in der Kategorie „Nachhaltige Beschaffung“, und wurde als „führend“ hinsichtlich des Carbon-Management-Levels eingestuft. Um zu dokumentieren, wie ernst wir unsere Nachhaltigkeitsziele meinen, haben wir den überwiegenden Teil unserer Finanzierungsinstrumente an die Entwicklung des EcoVadis-Ratings geknüpft.

Foto: Aurubis: Werk in Pirdop, Bulagria von oben, steht still wegen Wartungsarbeiten
Logistische und technische Meisterleistung: erfolgreicher Wartungsstillstand in Pirdop.
Foto: Aurubis: Tim Kurth, Geschäftsführer Aurubis Bulgaria

„Mit Investitionen in neue Techniken verbessern wir die Energieeffizienz der Produktion von Aurubis Bulgaria und reduzieren gleichzeitig die CO2-Emissionen des Werks um weitere 2.100 t pro Jahr.“

— Tim Kurth, Geschäftsführer Aurubis Bulgaria

Fokus Nachhaltigkeit: Wartungsstillstand in Pirdop

Während des über 40 Tage laufenden turnusmäßigen Wartungsstillstands im Frühsommer 2023 wurden mit einem Investitionsvolumen von rund 60 Mio. € mehr als 130 Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten in allen wesentlichen Produktionsbereichen des Werks umgesetzt. Ein klarer Fokus lag dabei auf der Nachhaltigkeit und dem Ziel des Konzerns, die CO2-Emissionen aus der Produktion bis 2030 um 50 % zu senken, u.a. durch eine Optimierung der Energieeffizienz in der Produktion. Um die Anlagenverfügbarkeit weiter zu erhöhen, wurde ein zweites Anodengießrad zu den vorhandenen Anodenöfen installiert. Neben eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern waren zeitweise mehr als 900 Beschäftigte von Fremdfirmen bei diesem logistischen und technischen Großprojekt im Einsatz, dessen Planung bereits 2021 begonnen hatte. Der erfolgreiche Abschluss erfolgte im Zeit- und Budgetrahmen sowie unter Einhaltung höchster Arbeitssicherheits- und Gesundheitsstandards.

Foto: Aurubis: Thies Fingerhut, Projektleiter Anodenofen 2.0, Aurubis Hamburg

„Mit den neuen wasserstofffähigen Anodenöfen gehen wir einen Schritt voraus in die Zukunft und zeigen: Wir sind bereit!“

— Thies Fingerhut, Projektleiter Anodenofen 2.0, Aurubis Hamburg
Foto: Aurubis: Schmelzofen für Produktion von Anoden mit Einsatz von Wasserstoff
Technisch möglich: der Einsatz von Wasserstoff statt Erdgas für eine klimaneutrale Anodenproduktion.

H2-ready ab 2024: wasserstofffähige Anodenöfen in Hamburg

Als Unternehmen mit fast 160 Jahren Geschichte stehen wir kontinuierlich vor neuen Herausforderungen und investieren in eine klimaneutrale Kupferproduktion. Das Aurubis-Werk in Hamburg wird im kommenden Jahr als eine der ersten Kupferhütten weltweit in seinen Anodenöfen Wasserstoff anstelle von Erdgas einsetzen können, was zu einer jährlichen Einsparung von 5.000 t CO2 führen kann. Obwohl aktuell die verfügbare Menge von grünem Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen noch nicht den enormen Bedarf der Industrie deckt, markiert dieser Schritt einen weiteren Meilenstein in unserer Dekarbonisierungsstrategie. Denn die Anlage wird durch die Integration neuer, effizienter Komponenten den Erdgasverbrauch schon heute um 15 % reduzieren, was zu einer zusätzlichen Einsparung von 1.200 t CO2 pro Jahr führt. 

Foto: Aurubis: Solarpark von Aurubis Bulgaria
Der Solarpark von Aurubis Bulgaria: landesweit einzigartig.

Solarenergie: weitere Anlagen in Pirdop

Der Solarpark von Aurubis Bulgaria ist ein wichtiger Baustein zur Dekarbonisierung der Produktion in Pirdop und bereits heute landesweit schon der größte Solarpark für Eigennutzung in Bulgarien. Wir steigern nun die Leistung der bestehenden Anlage sowie der sich bereits im Bau befindlichen dritten Ausbaustufe um weitere 18 MWp (Megawatt Peak) auf insgesamt rund 42 MWp. Nach Fertigstellung aller Ausbaustufen voraussichtlich Mitte 2025 entspricht die Stromerzeugung des gesamten Solarparks dem jährlichen Strombedarf einer Kleinstadt mit 15.000 Haushalten. Aurubis spart damit rund 28.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr ein.

Industriewärme 2.0: Abwärme aus Hamburg

Seit 2018 versorgen wir einen Teil der Hamburger Haushalte mit CO2-freier Abwärme, die wir aus einem chemischen Nebenprozess der Kupferproduktion auskoppeln und über eine rund 3,7 km lange Trasse in die benachbarten Viertel HafenCity Ost und Rothenburgsort liefern. Zusätzlich zu dieser Wärmeversorgung werden wir ab der Heizperiode 2024/25 bis zu 20.000 weitere Haushalte mit Heizenergie versorgen und pro Jahr weitere 100.000 t CO2 für die Stadt Hamburg einsparen. Das Leuchtturmprojekt Industriewärme am Aurubis-Standort Hamburg erlangte national und international höchste Aufmerksamkeit. Die zweite Ausbaustufe dieses hochkomplexen Vorhabens wird im Frühjahr 2024 während des turnusmäßig geplanten Wartungsstillstands im Hamburger Werk umgesetzt und ist das größte Projekt dieser Art in Deutschland.

Foto: Aurubis: Michael Jordan, Werkleiter Aurubis Hamburg

„Aurubis nimmt eine Vorreiterrolle bei der Dekarbonisierung ein. Unser Leuchtturmprojekt Industriewärme ist das größte Vorhaben dieser Art in Deutschland."

— Michael Jordan, Werkleiter Aurubis Hamburg
Grafik: Aurubis: Einbindung von Industriewärme

Leuchtturmprojekt: Industriewärme am Aurubis-Standort Hamburg

 

1. Aurubis

Umbau eines Nebenprozesses der Kupferproduktion für die Nutzung von CO2-freier Industriewärme (ausreichend für die Beheizung von 20.000 Wohnungen)


2. Wärmespeicher

Innovativer Kurzzeitspeicher zur Vergleichmäßigung der Industriewärme für die Nutzung im Fernwärmenetz


3. Spaldingstraße

Einspeisung der Industriewärme in das stadtweite Fernwärmenetz der Wärme Hamburg


4. Kunden

Lieferung von CO2-freier Industriewärme mit Einsparung von bis zu 100.000 t CO2 pro Jahr

Nachhaltige Prozesse: weitere Copper-Mark-Zertifizierungen

Nach den Werken in Pirdop, Hamburg und Lünen wurde in diesem Jahr Aurubis Olen als vierter Standort im Hüttenverbund mit dem international anerkannten Gütesiegel Copper Mark ausgezeichnet. Unser Standort in Stolberg hat sich zudem im Juni 2023 als erster Weiterverarbeiter von Kupferwalzprodukten in der Kategorie „Fabricator“ der Copper Mark angeschlossen, und auch Aurubis Beerse startete in diesem Jahr den umfangreichen Prüfprozess. Wir verfolgen damit aktiv den Aufbau nachhaltiger und verantwortungsvoller Liefer-und Wertschöpfungsketten in der Rohstoffindustrie. Hierfür haben wir auch unseren Business-Partner-Screening-Prozess überarbeitet. Er erfüllt nun ebenfalls die Anforderungen der Copper Mark hinsichtlich einer verantwortungsvollen Beschaffung als Kriterium für verantwortungsvolle Mineralien-Lieferketten. Bereits im Februar 2023 haben wir uns außerdem als eines der ersten Unternehmen weltweit zum neuen Copper-Mark-Standard „Chain of Custody“ bekannt, dem ersten Standard, der die gesamte Kupferlieferkette abdecken wird.

Foto: Aurubis: Kupferpakete und ein Bagger im Hof eines Werkes, Logo Copper Mark
Die Copper Mark belegt eine nachhaltige Kupferproduktion.

Verantwortungsvoll: Partnerschaften für nachhaltigen Kupferbezug

Zum Aufbau einer nachhaltigen Kupferproduktion aus Primärmaterialien ist es erforderlich, dass die Akteure der gesamten Wertschöpfungskette zusammenarbeiten und sich an gemeinsame Standards halten. Anfang 2023 haben wir deshalb im Einklang mit der deutsch-chilenischen Rohstoffpartnerschaft eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) mit dem chilenischen Unternehmen Codelco unterzeichnet, dem größten Kupferproduzenten der Welt. Gemeinsames Ziel: die Förderung der Zusammenarbeit und des Austauschs für den Aufbau einer verantwortungsvollen Kupferwertschöpfungskette. Mit der in London (UK) beheimateten multinationalen Minengesellschaft Anglo American wurde bereits im November 2022 eine ähnliche Absichtserklärung geschlossen. Auch darin verfolgen wir das Ziel, dem wachsenden Bedarf an Zukunftsmetallen durch einen nachhaltigen Abbau und Bezug von Kupfer gerecht zu werden, die gemeinsame Expertise für neue technologische Lösungen zu nutzen und den gesamten Produktionsprozess von Kupfer transparenter zu gestalten.

Foto: Aurubis: Ein großes grünes Schiff ist mit Seilen angedockt, mit einem Kranich wird es beladen
Foto: Aurubis: Logos von Angloamerican und Codelco

Sicherheit: innovative Edelmetallverarbeitung in Hamburg

Bis Ende 2026 entsteht am Standort Hamburg mit Precious Metals Refinery (PMR) eine neue Anlage zur Verarbeitung von Edelmetallen. Mit dieser Investition setzen wir neue Maßstäbe durch innovative Prozess-und Anlagentechnik und höchste Standards für die Werks-, Edelmetall- und Arbeitssicherheit. Precious Metals Hamburg wird die gesamte Prozesskette der Edelmetallverarbeitung in einem abgeschlossenen Sicherheitsbereich abbilden. Neu entwickelte metallurgische Prozesse steigern zudem die Effizienz, reduzieren die Durchlaufzeiten und senken die operativen Kosten um rund 15 %. So schaffen wir durch eine erhöhte Produktionskapazität im Edelmetallbereich die Voraussetzung für die Umsetzung weiterer Projekte unserer Wachstumsstrategie.

Foto: Aurubis: Rendering der Anlage zur Edelmetallverarbeitung in Hamburg
Die neue Edelmetallverarbeitung wird höchste Sicherheitsstandards erfüllen.

Umweltschutz: verbesserte Schlackenaufbereitung in Pirdop

Aurubis investiert am Standort Bulgarien in die verbesserte Behandlung von Schlacke aus der Kupferraffination. Der neue Prozess sieht die Kühlung der Schlacke in Töpfen vor, anstatt wie bisher in Gruben. Damit geht Aurubis nach der Inbetriebnahme 2026 in Punkto Umweltschutz deutlich über den Branchenstandard hinaus und erreicht mehrere Ziele: die deutliche Reduktion diffuser Emissionen und eine erhöhte Arbeitssicherheit für diesen Vorgang. Zudem wird die Metallausbeute um rund 500 t Kupfer pro Jahr gesteigert. Insgesamt also ein Projekt, das erneut belegt, wie wir verantwortungsvoll, effizient und ressourcenschonend aus Rohstoffen Werte schaffen.

Foto: Aurubis: Foto von oben von der Anlage zur Schlackenaufbereitung in Bulagrien